Die Gewalt ist wieder einmal stärker. So scheint es. Wird es jemals Frieden geben im Heiligen Land? In einer Mischung aus Ohnmacht, Zorn und Hilflosigkeit blicken wir nach Israel. Wir beklagen den Tod von unschuldigen Frauen, Männern und Kindern und beten für die Betroffenen.
Doch wir blicken auch besorgt nach Berlin: In der Stadt, in der der Holocaust erdacht wurde, gibt es Applaus und Zustimmung für den Terror in Israel, von klammheimlicher Zustimmung ganz zu schweigen. Das beschämt uns.
Wir wenden uns an Gott, den Gott von allen, mit den Worten des Gebets der Vereinten Nationen:
Unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns Mut und Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst stolz den Namen Mensch tragen.
Am 9. November jährt sich zum 85. Mal die Reichspogromnacht. Die Kirchen laden ein, an diesem Tag auf die Straße zu gehen, zu erinnern und zu gedenken. Und uns unserer bleibenden Verantwortung zu stellen. Durch die aktuellen Ereignisse bekommt der schon lange geplante Gedenkweg neue Brisanz. Wir bleiben bei dem, was wir uns vorgenommen haben: schweigend und trauernd für den Frieden auf die Straße zu gehen.
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