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Verhaltenskodex ÖRBB

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Im Ökumenischen Rat Berlin-Brandenburg e.V. (ÖRBB) arbeiten Kirchen sowie Partner-Institutionen zusammen für die Einheit der Kirche. Mit ihrer Mitgliedschaft verstehen sie sich als „Kirchen und kirchliche Gemeinschaften in Berlin und Brandenburg, die den Herrn Jesus Christus gemäß der Heiligen Schrift als Gott und Heiland bekennen. Sie wollen der Gemeinschaft der Kirchen in Zeugnis und Dienst Gestalt geben sowie die Einheit der Gemeinde Jesu Christi sichtbar werden lassen und suchen zu erfüllen, wozu sie berufen sind, zur Ehre Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.“

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Die Arbeit für die Einheit der Kirche hat vielfältige Formen, darunter Gremiensitzungen, Zusammenkünfte, Feste, Empfänge, Gottesdienste, digitale Formate u.v.m. Dabei kommen Menschen aus unterschiedlichen Zusammenhängen, konfessionellen und kulturellen Hintergründen zusammen. Dabei gilt: Jegliche Form der Missachtung, des Missbrauchs oder der Ausbeutung stehen der christlichen Botschaft diametral entgegen. Der ÖRBB setzt sich in seiner täglichen Arbeit und bei besonderen Veranstaltungen in seiner Verantwortung für sichere Räume ein, in denen das spirituelle, mentale, physische und emotionale Wohlbefinden der ehren- und hauptamtlich Mitarbeitenden sowie der Teilnehmenden gefördert und etwas von der Liebe Christi, die allen Menschen gilt, spürbar wird.

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Biblische Grundlagen und unsere christliche Verantwortung

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Biblische Grundlage: Alle Menschen wurden nach dem Bild Gottes geschaffen (Gen 1,26-27).

Unsere Verantwortung: Ich behandle alle Menschen fair, mit Respekt und Würde.

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Biblische Grundlage: Es gibt viele Glieder, aber nur den einen Leib (1 Kor 12).

Unsere Verantwortung: Wir tragen füreinander Verantwortung. Ich behandle alle Menschen mit der Liebe Gottes, die mir durch Christi Tod und Auferstehung und im Heiligen Geist gegeben ist. Anderen Traditionen begegne ich mit Respekt, Wertschätzung und Vertrauen. Ich gehe mit anderen Menschen als Glieder an dem einen Leib Christi um.

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Biblische Grundlage: „Habt mit allen Menschen Frieden.“ (Röm 12,18)
Unsere Verantwortung: Friedlicher Umgang miteinander beginnt bei jedem und jeder Einzelnen. Ich achte im Umgang mit anderen ihre persönlichen Grenzen, sowohl verbal als auch physisch. Ein NEIN ist ein NEIN, das ich akzeptiere. Ich respektiere die Grenzen des und der anderen.

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Geltungsbereich

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Der Verhaltenskodex gilt für die tägliche Arbeit in der Geschäftsstelle des ÖRBB, für Zusammenkünfte der Delegierten der Mitgliedskirchen und Partner-Institutionen sowie für alle Teilnehmende an Veranstaltungen, bei denen der ÖRBB als Veranstalter die Verantwortung trägt. Er erstreckt sich außerdem über den Bereich der medialen Arbeit, die in der Verantwortung des ÖRBB liegt. Die Verpflichtung zum Verhaltenskodex ist Voraussetzung für eine Teilnahme an einer Veranstaltung, Mitarbeit in einem Gremium des ÖRBB und Tätigkeit in der Geschäftsstelle des ÖRBB.

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Verpflichtungen

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Alle Teilnehmende an ÖRBB-Veranstaltungen und Mitarbeitende sowie Besuchende der Geschäftsstelle des ÖRBB verpflichten sich:

  • Die Rechte und die Würde eines jeden Menschen zu wahren und jeder Person mit Respekt zu begegnen, ungeachtet von Alter, Religion, Konfession, Beeinträchtigung, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, politischer Zugehörigkeit, sexueller Orientierung oder sozioökonomischen Status.

  • Jegliches Verhalten zu unterlassen, das als Missbrauch, Fehlverhalten, sexuelle Belästigung, Nötigung oder Übergriffigkeit verstanden werden könnte, dazu gehören u.a.:

    • Körperliche oder sexuelle Übergriffe, unsittliche Entblößung, Stalking oder obszöne bzw. grenzverletzende Kommunikation.

    • Sexuell anzügliches Verhalten (z.B. starren, „zufällige“ Berührungen im Vorübergehen, nicht einvernehmliches Anfassen oder Umarmen, sexuell aufreizende oder anzügliche Kommentare und Witze, zu persönliche Fragen und „versteckte“ Aufforderungen zu sexuellen Handlungen, …).

  • Der Verantwortung gegenüber der eigenen Konfession, der eigenen Kirche und dem ÖRBB in meiner Funktion durch entsprechendes Verhalten gerecht zu werden.

  • Auffälligkeiten unverzüglich an die entsprechenden Meldestellen (s.u.) zu kommunizieren.

 

Verbindung mit Schutzkonzepten der Mitgliedskirchen

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Der ÖRBB erkennt an, dass in beinahe allen Mitgliedskirchen des ÖRBB eigene Schutz- und Fürsorge-Konzepte bzw. Verhaltenskodexe vorliegen, die entsprechend zur Anwendung kommen. Der ÖRBB möchte auf diese vorhandenen Ressourcen zurückgreifen und sieht die Mitglieder und Delegierten der Kirchen ihren jeweiligen Konzepten auch dann verpflichtet, wenn sie an überkonfessionellen Veranstaltungen des ÖRBB teilnehmen.

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Beschwerdemanagement und Interventionsschritte

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Alle gemeldeten Beobachtungen, Wahrnehmungen und Beschwerden werden vertraulich und mit höchster Diskretion behandelt. In allen Fällen liegt die deutsche Gesetzgebung zugrunde.

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Um die Vertraulichkeit zu wahren, können Beschwerden und Beobachtungen zunächst an das Schutzbeauftragten-Team der ACK Deutschland als ökumenischer Dachverband gemeldet werden. Dieses besteht aus einem Vorstandsmitglied der ACK Deutschland, einem Mitarbeitenden der Ökumenischen Centrale in Frankfurt a.M. sowie einem Delegierten und einer Interventionskraft aus einer Mitgliedskirche der ACK Deutschland. Die Namen der Teams-Mitglieder sind bereits auf der Homepage der ACK Deutschland bekannt gemacht: https://www.oekumene-ack.de/verhaltenskodex

 

Das Schutzbeauftragten-Team der ACK Deutschland nimmt eine Beschwerdemeldung entgegen, nimmt eine erste Beratung der betroffenen bzw. meldenden Person vor und informiert in jedem Fall anonymisiert den Vorstand des ÖRBB über den Eingang einer Beschwerde, die den Verantwortungsbereich des ÖRBB betrifft. Auf Wunsch der betroffenen bzw. meldenden Person, wird auch der gemeldete Sachverhalt an den Vorstand des ÖRBB weitergeleitet. Damit endet die Zuständigkeit des Schutzbeauftragten-Teams der ACK Deutschland.

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Der Vorstand des ÖRBB berät über die weiteren Schritte. Der Vorstand des ÖRBB hat das Recht, bei Verstößen gegen den Verhaltenskodex Personen unverzüglich von einer Veranstaltung auszuschließen. Falls von der betroffenen Person gewünscht, kann das direkte Gespräch mit der Gegenseite gesucht werden. Ist dies nicht erwünscht, wird der Wunsch der betroffenen Person respektiert. Sollte der Vorstand des ÖRBB es für erforderlich halten, kann er mit Einverständnis der betroffenen Person den Vorfall im Nachhinein einer Prüfung weiterer Schritte unterziehen, wie z.B. Information an die Kirchenleitungen oder genereller Ausschluss der Person von Veranstaltungen des ÖRBB.

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Beschwerden werden wie folgt eingereicht / dokumentiert:

  • Option a) Per Mail mit Absenderangabe an verhaltenskodex@ack-oec.de

  • Option b) vertrauliches Gespräch mit anschließender Dokumentation mit einer Person aus dem Schutzbeauftragten-Team der ACK Deutschland.

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Folgende Informationen sollten dokumentiert werden:

  • Persönliche Informationen der meldenden Person

  • Datum, Zeit und Ort des Vorfalls

  • Datum und Zeit der Meldung

  • Beschwerdegrund

  • Kurze Schilderung des Vorfalls

  • Namen von Zeuginnen und Zeugen und Betroffenen (sofern gewünscht)

 

Alle Beschwerden werden unter strenger Geheimhaltung entgegengenommen und geprüft. Weitere angemessene Schritte wie Gespräche mit der betroffenen und der verursachenden Person werden gegangen, Seelsorge und Beratung werden angeboten. Sollte die betroffene Person rechtliche Schritte einleiten oder eine kirchliche Behörde einschalten wollen, unterstützt der ÖRBB-Vorstand beim weiteren Prozedere. Falls vorhanden kommen auch die Schutzkonzepte der jeweiligen Mitgliedskirchen zur Anwendung und weitere Schritte werden mit den dort zuständigen Fachpersonen beraten.

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Kommunikation

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Der Verhaltenskodex des ÖRB wird in aktueller Form leicht zugänglich auf der Internetpräsenz www.oerbb.de mit dem Hinweis auf das Awareness-Team der ACK Deutschland als erste Anlaufstelle veröffentlicht. In allen Gremien des ÖRBB wird auf den Verhaltenskodex hingewiesen und dieses per Protokollnotiz festgehalten. Bei einer längeren Zusammenarbeit wird die Zustimmung schriftlich eingeholt (s. eigenes Formular). Bei Veranstaltungen des ÖRBB wird der Verhaltenskodex in einer Printversion ausgelegt, die wesentlichen Grundsätze per Plakat (Rollup o.ä., mit QR-Code für die digitale Fassung) bekannt gegeben und mit der Anmeldung auf die digitale Fassung hingewiesen.

Die Delegierten der ÖRBB-Ratsleitung werden gebeten, die Schutzkonzepte ihrer entsendenden Kirchen oder Institutionen dem ÖRBB-Vorstand mitzuteilen. Diese Informationen werden zentral in der Geschäftsstelle des ÖRBB gesammelt.

In regelmäßigen Abständen wird das Thema „Verhaltenskodex“ aufgegriffen und die Ansprechpersonen ggf. aktualisiert.

 

Verpflichtungserklärung

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Ich, ________________________________________________________ (Nachname, Vorname)


 

____________________________________________________________ (Kirche / Organisation)


 

____________________________________________________________ (Gremium / Veranstaltung)

verpflichte mich:

  • Die Rechte und die Würde eines jeden Menschen zu wahren und jeder Person mit Respekt zu begegnen, ungeachtet von Alter, Religion, Konfession, Beeinträchtigung, ethnischer Zugehörigkeit, Geschlecht, politischer Zugehörigkeit, sexueller Orientierung oder sozioökonomischen Status.

  • Jegliches Verhalten zu unterlassen, das als Missbrauch, Fehlverhalten, sexuelle Belästigung, Nötigung oder Übergriffigkeit verstanden werden könnte, dazu gehören u.a.:

    • Körperliche oder sexuelle Übergriffe, unsittliche Entblößung, Stalking oder obszöne bzw.
      grenzverletzende Kommunikation.

    • Sexuell anzügliches Verhalten (z.B. starren, „zufällige“ Berührungen im Vorübergehen, nicht einvernehmliches Anfassen oder Umarmen, sexuell aufreizende oder anzügliche Kommentare und Witze, zu persönliche Fragen und „versteckte“ Aufforderungen zu sexuellen Handlungen, …).

  • Der Verantwortung gegenüber meiner eigenen Konfession, meiner eigenen Kirche und dem ÖRBB in meiner Funktion durch mein Verhalten gerecht zu werden.

  • Auffälligkeiten unverzüglich an die entsprechenden Meldestellen zu kommunizieren.


 

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(Datum) (Unterschrift)

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